Unser Weg zur Heilerziehungspflegehelferin

Marlis und Heike – Zwei Quereinsteigerinnen über ihren Neuanfang mit 56

Zu Beginn der Pandemie kamen wir, unabhängig voneinander, als Quereinsteigerinnen ins St.-Josefs- Stift. Die Arbeit auf den Wohngruppen erfüllte uns mit Freude und unser neues Tätigkeitsfeld bestimmte von nun an unser Berufsleben. Doch mit jedem Tag wurde uns bewusst, dass es so vieles gab, was wir noch nicht wissen, wissen konnten! Wir wollten nicht einfach so unsere täglichen Aufgaben erledigen. Es wurde uns klar, dass wir mehr Hintergrundwissen benötigten, um sicher und verantwortungsbewusst handeln zu können. Nach Absprache mit den Gruppen entschlossen wir uns, mit unseren 56 Jahren noch einmal eine Ausbildung zu beginnen. So meldeten wir uns im Sommer 2021 an der Dr.-Maria-Probst-Schule zur einjährigen Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin an.

Mit flauem Gefühl im Magen erwarteten wir den ersten Schultag. Viele Fragen gingen durch unsere Köpfe. War es die richtige Entscheidung, sich diesen Stress aufzubürden? Können wir die Anforderungen in unserem Alter überhaupt leisten? Wie ist das Durchschnittsalter in der Klasse?

Der erste Schultag kam und wir stellten fest, dass es allen anderen genau so erging wie uns. Die ersten Wochen waren nicht leicht, aber wir lernten das Lernen wieder und unterstützten uns gegenseitig. Jeder Tag brachte uns neue Erkenntnisse und unser Interesse war geweckt. Wir profitierten schon während der Ausbildung von unserem erlernten Wissen und konnten unsere Aufgaben in den Wohngruppen noch besser erledigen. Ein Ausspruch von unserem Lehrer ist uns im Gedächtnis geblieben: „Bewohner:innen, die Probleme machen, haben Probleme“.  Wir gehen jetzt mit einem viel besseren Verständnis an unsere tägliche Arbeit und möchten somit anderen Quereinsteiger:innen Mut machen, diesen Schritt zu wagen. Traut Euch, es lohnt sich auf jeden Fall!

 

Bild: Nach einem Jahr Ausbildung halten Marlis und Heike das wohlverdiente Zertifikat in den Händen

.