Das neue Stück „Alles im Fluss“ der Theaterwerkstatt Eisingen könnte aktueller nicht sein

„Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.“ (Heraklit)

Nach zwei Jahren Corona-Pause feierte die Theaterwerkstatt Eisingen im Oktober ihr neues Stück „Alles im Fluss“ im vollbesetzten Theater unterm Turm. „Die Welt ist im Wandel – alles fließt, alles ändert sich“, so die künstlerische Leitung Ann-Kathrin Beyersdorfer, „Uns war diese Aktualität des Themas bei der Konzeption vor fast vier Jahren gar nicht bewusst.“

Die Geschichte über den „ Fabelhaften Main“ erzählt von seinen Lebe- und Fabelwesen. Flussgott Moenus und seine Wassergeister erleben den Fluss der Zeit. Die Wassergeister verwandeln sich im Laufe des Stückes in Tiergestalten und durchleben in ihren Rollen menschliche Gefühle und Beziehungen. Wie das „Panta rhei“ des griechischen Philosophen Heraklit ist auch symbolisch alles im Fluss: „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.“ Damit kann am Ende ein Wandel und auch ein Generationenwechsel vollzogen werden.

Nach einer Phase der Improvisationen wählte jede:r Schauspieler:in ein Tier aus, das dem eigenen Wesen entspricht. In den Tiergestalten spiegeln sich die menschlichen Eigenschaften der Darsteller:innen perfekt wieder und so taucht man immer tiefer in die Geschichte ein und lässt sich von dem Spiel verzaubern. „Die Authentizität der Schauspieler:innen in ihren Rollen, das ist das Geheimnis!“ so auch ein Kommentar im Gästebuch.

Die Klänge des Straßenmusik-Duos „Strabande“ und das körperliche Spiel machten das Stück zu einem vollen Erfolg. Beeindruckt vom Spiel der acht Darsteller:innen mit geistiger Behinderung belohnten die Zuschauer:innen das Ensemble mit Standing Ovations und überwältigenden Rückmeldungen. „Theater bedarf keiner gesprochenen Worte, um sich mitzuteilen, Emotionen hervorzurufen, eine Botschaft zu vermitteln oder Begeisterung auszulösen“, so ein weiterer Gästebucheintrag eines begeisterten Zuschauers.